In diesem seit 100 Jahren unberührten Spitzel wohnten die Geschwister Pfister. Vier Schwestern, Leni, Pepi, Mitzi und Fanni Pfister.
Aborigines und Überbleibsel der grausamen Seiten des 19. Jahrhunderts. Vom Wirtshaus-Papa einst zum Dienstpersonal zwangsverpflichtet,
lebten sie dort zölibatär fast 9 Jahrzehnte.
Die Zeiten gingen dahin und im Urwald änderte sich nichts. Die Pipihenderln scharrten am Ufer und die Bäume neigten sich und senkten ihre Äste in die Alte Donau. Mancher Sonntagsruderer fühlte sich im Unterschlupf der verwilderten Böschung wie Tarzan oder Florian Berndl ?
Doch wenn sie nicht gestroben wären, dann würde ich heute nicht Ihre Geschichte erzählen.
Denn die Schwestern waren wehrhaft (Leni immer mit Gummiknüppel unterwegs) und ließen niemanden in Ihren Zauberwald.
Der gehörte aber dem Stift Klosterneuburg. So kam es, dass Ende der 90er Jahre das große Wassergrundstück, die darauf lebenden Amphibien, Bäume, Bisamratten und alles frauenlos, schutzlos, da lagen, und somit einem neuen Pächter überantwortet wurden.
Dieser neue Pächter war die Firma Glorit. Es zahlt sich nicht aus, viele Worte zu verlieren.
Die Bauklasse war zwar mit BK I (=eins) angegeben, das bedeutete aber nicht weniger als Bauten in Höhe von 14 Metern. Kein Baum blieb stehen.
Die Flächenwidmung war fatal.
Die Flächenwidmung war fatal.
Das Aufwachen der Öffentlichkeit fand ab dem 3. Stockwerk statt und beim 4. Stockwerk war die Empörung groß.
Aber soweit noch nicht genug: daneben, am zweit schönsten Platzerl des Kaiserwassers, links von dem Glorit-Kasten, befinden sich zwei weitere Parzellen. Derzeit steht dort noch ein ebenerdiges Einfamilienhaus und daneben eine Badehütte.
UND JETZT baut wieder eine Baufirma, Mariposa, und wieder eine riesige Kubatur und wieder 14 Meter hoch.
Die gleiche Geschichte soll sich nun wiederholen. Und wir sollen zuschauen. Und deswegen gibt es ab heute diesen Blog.
Rana
Habe den Link auf die Pinnwand der Facebook-Gruppe "Kaisermühlen-Donaucity-Donauinsel" gestellt. MFG Ronny
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